Philipp Wurzer, Felix Buchner und Christian Meister neu in die Vorstandschaft gewählt – Mitgliederzahl entwickelt sich positiv – Lob für die Jugendarbeit, aber auch leichte Kritik an BTV-Strukturreform
Mit einer leicht veränderten Vorstandschaft geht die Tennis-Gemeinschaft (TG) Neunkirchen in die nächsten beiden Jahre. Bei der Jahreshauptversammlung am Freitagabend, die aufgrund der Corona-Bestimmungen in der Tennishalle stattfand, wurden, wie die anderen Vorstandsmitglieder auch, Philipp Wurzer und Felix Buchner als neue Sportwarte. Die beiden lösen künftig Lena Alt und Christoph Tafelmeier ab. Neuer Kassenprüfer ist Christian Meister, der Michael Meier ersetzt. TGN-Vorsitzender Uwe Dressel dankte den Ausgeschiedenen für deren Engagement in den vergangenen Jahren. „Ohne euren ehrenamtlichen Einsatz hätten wir Vieles nicht bewegen können“, so Dressel.
Nachdem im Jahr 2020 aufgrund der Corona-Beschränkungen wenig passiert sei, bezog Dressel in seinem Bericht auch das Jahr 2021 mit ein. „Corona hat uns viel Leid gebracht, hat vieles verändert. Wir hatten zwei Lockdowns, das Leben stand plötzlich still“, so der Vorsitzende. Im Frühjahr 2020 habe es 51 tennisfreie Tage gegeben, im Winter 20/21 sei de rTennissport ab 13. November beendet worden und hätte erst wieder auf den Freiplätzen Ende März starten können.
Dennoch: Die TGN habe die beiden Lockdowns sehr gut überstanden. „Es gab keinen finanziellen Schaden, die Mitgliederentwicklung ist leicht positiv, die Auslastung der Halle ist besser als vorher, die 20 Mannschaften waren heuer mit sechs Meistern wieder sehr erfolgreich“, bilanzierte Dressel. So besitze die TGN aktuell 385 Mitglieder, wobei alleine in diesem jahr 38 neue hinzugekommen seien.
Nachdem der Verein 2020 aufgrund Corona alle Teams zurückgezogen habe, hätten 2021 insgesamt 21 Mannschaften an der Medenrunde teilgenommen. Mit einer tollen Bilanz: So wurden die Knaben 15, die Mädchen in der Bezirksklasse 1, die Bambini 1 ebenfalls in der Bezirksklasse 1, das Midcourt-Team 1 und die beiden U8-Kleinfeld-Mannschaften jeweils Meister. „Besonders freut mich, dass die Herren 1 heuer etwas mehr Glück hatten und einen dritten Platz in der Bezirksliga erreichten. Und die Damen 40 haben den Landesliga-Erhalt geschafft“, freute sich Dressel. Insbesondere im Kinder- und Jugendbereich sei die TGN bestens aufgestellt. Erstmals sei heuer ein Herrenteam in der Winterrunde gemeldet worden, was Neuland für TGN bedeute.
Besonderes Lob gab es für Ehrenmitglied Gerhard Specht, der mit seinen 85 Jahren die Farben der TGN bei internationelen Turnieren sowie Europa- und Weltmeisterschaften bestens vertrete. Dressel nannte als Beispiel für die „Tennis-Verrücktheit“ Spechts die Erfolge bei der Hallen-EM 2020 sowie das Abschneiden bei den ITF-Turnieren in Pörtschach (2. Platz), Umag (2.), Ismaning (3.), Bad Füssing (2.) und den Internationalen Meisterschaften von Ungarn (1. im Einzel und Doppel). Aktuell rangiere der 85-Jährige auf Position 9 der Herren 85-Weltrangliste.
Weiterhin ging Dressel auf die Wichtigkeit der durchgeführen Leistungsklassen-Turniere und Talentino-Kleinfeld-Cups ein. So würden auch für 2022 wieder mehrere LK-Turniere für Erwachsene und Jugendliche sowie Kleinfeld-Cups und Ball-Olympiaden angeboten. Der TGN-Vorsitzende erklärte ebenso die Strukturreform des Bayerischen Tennis-Verbandes (BTV), bei der die Bezirke zum Jahresende aufgelöst werden und der Regionalverband Nord am Sonntag vor einer Woche in Erlangen gegründet worden ist. „Die Verschlankung der ehrenamtlichen Strukturen und die Verstärkung des Hauptamtes sind sinnvoll“, so Dressel.
Große Schwierigkeiten sehe er aber bei den vorgeschlagenen Spieltagen der Medenrunde bei den Nachwuchsmannschaften – Dienstag Midcourt, Mittwoch U9, Donnerstag U8 und Freitag Knaben plus Mädchen, alles jeweils um 15.30 Uhr. „Die Kinder haben teilweise Ganztagsschule, die Eltern sind berufstätig, die Kinder spielen teilweise in mehreren Mannschaften und trainieren mehrmals pro Woche. Alles nicht umsetzbar und wenn es so bleibt, müssten wir einige Nachwuchsteams abmelden. Wäre schade für die Kinder“, monierte Dressel.
Nach den Berichten der weiteren Vorstandsmitglieder, wobei 3. Vorsitzender Heinz Petz in seinem Kassenbericht trotz der coronabedingten Sperrung der Halle ein minimales Plus bescheinigte, wurde die bisherigen Vorstandschaft einstimmig entlastet. Ebenso einstimmig wurde der Antrag von Werner Ellinger gemeinsam mit dem TGN-Ausschuss angenommen. Demnach wird die Vergütung der Arbeitsstunden ab 2022 von 10 auf 12 Euro pro Stunde angehoben, ebenso der Arbeitsbeitrag von 10 auf 12 Euro pro Stunde angehoben werden. Erwachsene müssen wie bisher zwei Stunden, Jugendliche ab 14 Jahre eine Stunde ableisten. Die Begründung dafür: Der Mindestlohn wird wahrscheinlich durch die neue Bundesregierung auf 12 Euro erhöht, zugleich würden die arbeitenden Mitglieder eine höhere Wertschätzung erfahren.
Die Neuwahlen brachten folgende künftige Zusammensetzung der Vorstandschaft: 1. Vorsitzender: Uwe Dressel; 2. Vorsitzende: Ute Schröer; 3. Vorsitzender: Heinz Petz; Schriftführer: Frank Schröer; Technische Leiter: Jürgen Rottenberger, Richard Schwarzmeier, Gerd Kraft; Sportwarte: Philipp Wurzer, Felix Buchner (beide neu); Jugendwart: Matthias Reichel; Pressewart: Stephan Landgraf; Vergnügungswarte: Marc Steinsdörfer, Harry Wolfram; Beiräte: Franz Reger, Günter Spannl, Jochen Runkel; Delegierter Stadtverband: Gerhard Specht; Kassenprüfer: Fritz Kritzenthaler, Christian Meister (neu).